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«Jugendwahn – Was bedeutet das für die älter» Generationenfragen und Generationenbeziehungen in der heutigen Gesellschaft. Mit Prof. Dr. phil François Höpflinger / Zentrum Für Gerontologie

Aktualisiert: 19. Apr.

Rotmonten den 19. März 2024


Die Wahrnehmung des Alters hat sich im Laufe der Zeit drastisch gewandelt. Von den sozial-historischen Anmerkungen, die das Janus-Gesicht des Alters beleuchten, bis hin zur aktuellen Debatte über den Jugendwahn und dessen Auswirkungen auf die ältere Generation, bietet der Vortrag von Prof. Dr. François Höpflinger eine umfassende Analyse der Generationenfragen und -beziehungen in der heutigen Gesellschaft.


Am Abend des 19. März 2024 im Altersheim Rotmonten St. Gallen, entführte uns Herr Höpflinger in eine Welt, in der das Alter nicht nur durch physische Merkmale wie eine gebückte Haltung oder den Gebrauch eines Gehstocks definiert ist. Vielmehr rückte er die gesellschaftliche Wahrnehmung und die damit verbundenen Stereotypen in den Mittelpunkt.


Der Vortrag beleuchtete, wie der Jugendkult des 20. Jahrhunderts Jugendlichkeit zu einem gesellschaftlichen Ideal erhoben hat, was nicht nur die Mode- und Kulturindustrie beeinflusste, sondern auch zu interessanten Veränderungen in der Lebensweise älterer Menschen führte. Diese Anpassungen reichen von der Übernahme jugendlicher Kleidungsstile und Freizeitaktivitäten bis hin zu einer insgesamt jugendlicheren Lebenshaltung, was die sogenannte Verjüngung des höheren Lebensalters kennzeichnet.

Besonders bemerkenswert sind die Ergebnisse der neueren Generationenforschung, die Herr Höpflinger präsentierte. Diese zeigen, dass soziale Unterschiede innerhalb der Generationen stärker ausgeprägt sind als zwischen den Generationen selbst. Zudem haben sich familiale Beziehungen, insbesondere zwischen Grosseltern und Enkelkindern, eher verbessert und zeugen von einer Intimität auf Abstand, die von gegenseitigem Respekt und Freiräumen geprägt ist.


Ein weiterer zentraler Punkt des Vortrags war das Konzept der Generativität im höheren Lebensalter, welches die Bedeutung des Lernens von jüngeren Generationen, die Akzeptanz sozialen Wandels und die Weitergabe von Erfahrungen betont. Damit einher geht die Forderung nach einer generationenfreundlichen Gesellschaft, die auf Nachhaltigkeit, gegenseitiger Akzeptanz und gemeinschaftlichem Engagement aufbaut.

Der Abend endete mit einer regen Diskussionsrunde, in der das Publikum die Möglichkeit hatte, eigene Fragen und Gedanken einzubringen. Die Präsentation und der anschliessende Austausch machten deutlich, dass das Thema Generationenbeziehungen und die gesellschaftliche Wahrnehmung des Alters von zentraler Bedeutung für das Verständnis unserer Zeit und die Gestaltung unserer Zukunft sind.


In einer Zeit, in der sich die Definitionen von Alter und Jugendlichkeit ständig wandeln, bietet Prof. Höpflingers Vortrag wertvolle Einblicke und regt zu weiterem Nachdenken und Diskurs an. Es bleibt zu hoffen, dass die Gesellschaft die Herausforderungen und Chancen, die sich aus diesen Veränderungen ergeben, erkennen und nutzen wird, um eine inklusive und generationenübergreifende Zukunft zu gestalten.




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