Hoffnung als Resilienzfaktor, vom Umgang mit schwirigen Lebenssituationen / Dr. Heinz Rüegger, Theologe, Ethiker, Gerontologe
- Benjamin Ryser
- 4. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Rotmonten den 03. Juni 2025
Wenn wir in eine Krise geraten, wünschen wir uns oft gut gemeinte Aufmunterung: „Es kommt schon gut.“ Doch echte Hoffnung ist mehr als Optimismus. Hoffnung wurzelt tiefer. Sie wächst gerade dort, wo der Blick auf das Gute schwerfällt – und doch nicht verloren geht.
Dr. Heinz Rüegger, Theologe, Gerontologe und Philosoph, hat in seinem Vortrag eindrücklich gezeigt, wie Hoffnung als Kraftquelle in schwierigen Lebensphasen wirkt. Anders als der unerschütterliche Optimist, der sich die Welt schönredet, erkennt der hoffende Mensch die Wirklichkeit – und wagt dennoch, auf etwas Gutes hin zu leben.
Ein Gedanke, der besonders nachhallt: Hoffnung bedeutet nicht, zu wissen, dass alles gut wird. Hoffnung bedeutet, darauf zu vertrauen, dass ein Weg sichtbar wird – selbst wenn er heute noch verborgen ist. Dieser „Sinn für das Mögliche“, wie es Rüegger nennt, ist ein Schlüssel zur inneren Widerstandskraft, zur Resilienz.
In einer Zeit, in der schnelle Antworten dominieren, erinnert uns die Hoffnung daran, dass wir nicht alles kontrollieren müssen. Dass wir auch passiv empfangen, aushalten, mittragen dürfen – und trotzdem nicht machtlos sind.
Der Vortrag von Dr. Rüegger war keine leichte Kost. Und genau deshalb so bereichernd. Wer genauer hinhören will, findet darin eine leise, aber tragende Melodie: Hoffnung ist keine Vertröstung, sondern ein Ja zum Leben – gerade dann, wenn es sich schwer anfühlt.
Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit, bei einem Apéro ihre Gedanken auszutauschen, weiterführende Fragen zu stellen und persönliche Erfahrungen zu teilen.
